Juni-News (2013)

Heute mit etwas Verspätung die neuesten Nachrichten aus der Pflegestation:
Der Juni war ein sehr arbeitsreicher Monat mit vielen Tieren, die sich in einer Notlage befanden. Sehr viele Leute riefen bei mir an und baten um Hilfe für ein gefundenes Wildtier - leider konnte ich aus Kapazitätsgründen nicht alle aufnehmen. Das belastet mich sehr, denn manche Finder sind mit der Situation wirklich überfordert und haben trotz großer Tierliebe auch nicht die Möglichkeit, ein Wildtier aufzupäppeln. Traurig für die Tiere, denen nicht oder mehr recht als schlecht geholfen wurde und wieder ein Zeichen dafür, wie dringend notwendig eine Wildtierstation in MV ist.
Aufnahme in der Igelstation fanden:
- 1 verletzter junger Buntspecht
- 3 winzige Amselkücken. Eine Katze hat das Nest heruntergerissen und dabei ein Elterntier getötet.
- 4 Feldhasen. Ein sehr kleines schwaches Häschen ist leider wenige Tage später verstorben. Den anderen geht es prächtig.
- 4 Igel, drei mit Verletzungen, einer schwach und dehydriert. Der letztgenannte war in einen Kellerschacht gefallen und lag dort sicher mehrere Tage. Nach gut einer Woche hatte er sich erholt und konnte bereits wieder ausgewildert werden.
- 5 Blaumeisen. Hier wurden die Elterntiere nacheinander von der Katze gewildert. Die Kleinen waren zum Glück schon relativ weit entwickelt und konnten Ende des Monats ebenfalls wieder freigelassen werden.
- 1 Eichhörnchen mit Beinverletzung. Es ist sehr scheu und läßt sich vor Angst schlecht behandeln. Mehrere Tage kam es nicht aus dem Kobel heraus, vermutlich, weil es starke Schmerzen hatte. Inzwischen geht es ihm aber besser und ich hoffe, dass es eines Tages wieder fitt für die Freiheit sein wird.
-3 Haussperlinge, von denen leider nur einer überlebte. Dieser war, obwohl der kleinste und kaum 3 Tage alt, ein zähes Bürschlein, schrie ständig nach Futter und hat sich zu einem kräftigen Vogel entwickelt. Da er sich sehr einsam fühlte, habe ich ihn mit
- 1 Kohlmeise vergesellschaftet. Diese wurde schwach und hilflos in einem Pferdestall aufgefunden.
- 2 Mehlschwalben kamen am 29. Juni hier an. Das Nest wurde vom Regen aufgeweicht und stürzte ab und nur diese beiden überlebten.
Auf der Insel Usedom beobachtete eine Frau, wie Sperlinge eines der 7 Mehlschwalbennester attackierten, die sich am Wohnhaus der Familie befinden. Nacheinander warfen die Spatzen die hilflosen Mehlschwalbenjungtiere heraus. Nur zwei von den insgesamt acht Kleinen kamen mit dem Leben davon. Die Frau scheute weder Kosten noch Mühe und machte sich auf den ca. 140 km langen Weg zu mir - das hat mich sehr beeindruckt!

Mit Frau S. vom Verein “Gemeinsames Haus” in Rostock-Evershagen habe ich Ende Juni Kontakt aufgenommen. Sie hat mich eingeladen, am “Tag der offenen Tür” im August teilzunehmen. Ich werde ein Igelprojekt für Kinder anbieten. Außerdem sollen bis dahin meine neuen Aufsteller zum Igel- und Wildtierschutz fertig sein, die ich dann dort ausstellen werde.

Die Mitarbeiter vom Tierheim Schlage haben mir den Termin für das Tierheimfest Ende August mitgeteilt - auch dort werde ich mit der Austellung präsent sein.

 

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