Igel

(Erinaceus europaeus L.)

Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Säugetiere, die als Einzelgänger in Gärten, Parks und Grünanlagen zu Hause sind. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern und Schnecken, fressen kein Gemüse und nur äußerst selten Obst. In der kalten Jahreszeit, wenn es keine Nahrung mehr für die Igel gibt, halten sie einen fünf- bis sechsmonatelangen Winterschlaf. Nachwuchs gibt es nur einmal im Jahr, hauptsächlich im August und September. Mit ca. 6 Wochen sind die Jungtiere bereits selbstständig und kommen ohne Mutter zurecht.
In einem naturnahen Umfeld mit ausreichender Deckung und genügend Nahrungsangebot können Igel bis zu 8 Jahren alt werden. Leider sind sie in der heutigen modernen Zeit vielen Gefahren ausgesetzt, werden zu Tausenden überfahren und durch Bau- und Mähmaschinen getötet. Ihre Nahrungstiere werden durch den immensen Insektizideinsatz vergiftet und in den aufgeräumten schicken Gärten haben Igel kein Auskommen mehr. Heutzutage beträgt die Lebenserwartung eines Igels manchmal nur 2 – 3 Jahre, zu wenig, um die Art auf Dauer zu erhalten. Darum stehen die Igel in Mecklenburg/ Vorpommern bereits auf der ROTEN LISTE der gefährdeten Tierarten.

Wie können wir den Igeln helfen?:

- Das Wichtigste ist die Erhaltung ihres natürlichen Lebensraumes. Bitte gestalten Sie Ihren Garten abwechslungsreich und naturnah und pflanzen sie hauptsächlich einheimische Gehölze an. In so einem Garten fühlen sich nicht nur die Igel wohl, sondern er bietet auch genügend Möglichkeiten für andere Wildtiere, wie Vögel und Insekten.

- Auch die Erhaltung bzw. Schaffung von Unterschlupfmöglichkeiten (Laub/Zweigehaufen, Kompostern, Hohlräumen unter Holzstapeln, dichte Hecken) erleichtert Igeln das Überleben.

- Nicht nur der Straßenverkehr, sondern auch viele andere, nicht so offensichtliche Gefährdungen führen zu Verlusten bei dieser Tierart. So werden z. B. immer wieder Igel durch Motorsensen und Rasentrimmer verletzt/ getötet. Gartenabfälle/ Lagerfeuer werden ohne Umschichten angezündet, dabei werden Igel und andere Tiere verbrannt! Hier kann jeder in seinem Umfeld und durch sein eigenes Verhalten dazu beitragen, dass solche Unfälle vermieden werden.

- In den nahrungsarmen Monaten im Frühjahr und Herbst können Sie eine Futterstelle für Igel einrichten. Als Futter eignen sich Hunde- und Katzennassfutter, Trockenfutter und abgekochte Eier. Bitte niemals Milch geben!

- Auch eine Wasserstelle rettet Igel und andere Tiere besonders in trockenen Sommern vor dem Verdursten.

Sie haben einen Igel gefunden: Benötigt das Tier Hilfe?

- Igel, welche tagsüber zu finden sind, haben häufig ein gesundheitliches Problem (Verletzungen, Ernährungszustand prüfen)

- Igelbabys mit noch geschlossenen Augen, die außerhalb des Wurfnestes gefunden werden, sind in akuter Gefahr! Igeljungtiere, die anhaltend nach ihrer Mutter rufen (dieses erinnert an schrilles Vogelzwitschern), sind in der Regel verwaist und benötigen Hilfe.

- Igel, die bei Einbruch des Winters und bei länger anhaltendem Frost umherlaufen, sind ebenfalls auf Unterstützung angewiesen.
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Darf man Igel mit nach Hause nehmen?

In Deutschland ist es generell verboten, Tiere der besonders geschützten Arten - und dazu zählt der Igel - aus der Natur zu entnehmen. Ausnahmebestimmungen der Naturschutzgesetze erlauben jedoch, Igel, die in Gefahr sind, aufzuziehen bzw. gesund zu pflegen.

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter folgendem Link: www.pro-igel.de

 

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